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Geldsystem-Diskussion

  • #0 admin 08.08.2009
    Welches ist für Euch das vielversprechendste Geldsystem? Das bestehende mit Zins und Zinseszins, Schwundgeld, Edelmetalle?
  • #1 Heliodator 06.08.2009  
    Hier ein interessantes Interview zur Geschichte des Geldes: Spiegel Online

    'Wahrscheinlich begann der Staat überhaupt erst mit dem Schuldenmachen, als die Venezianer im 13. Jahrhundert entdeckten, dass sie auf diese Weise Kriege leichter finanziert bekommen: wenn sie sich nämlich das Geld von den Bürgern leihen, anstatt diese zu besteuern. Hier liegt der Ursprung des Rentenmarktes.'
  • #2 Two Wolves 08.08.2009  
    Vorteilhaft wäre wahrscheinlich ein Schwundgeld, bei dem es sich nicht lohnt, es zu horten und aus dem Kreislauf herauszunehmen.
  • #3 admin 08.08.2009  
    Manche vertreten begeistert das Geldexperiment von Wörgl, und andere sagen, es sei nur nicht genug lange gelaufen, um schiefzugehen. Was meint Ihr dazu?
  • #4 Heliodator 08.08.2009  
    Voraussetzung für eine Wirtschaft, die über das einfache Handwerk hinausgeht, ist ein Kreditsystem. Wer einen Kredit länger offen hält als ein Jahr, sollte auch mehr Zinsen bezahlen, soweit auch klar. Wenn er nun jedes Jahr seinen Zins bezahlt, ist der Kreditbetrag immer gleich hoch; somit gibt es auch keinen Zinseszins. Wenn er nun jedoch die Zinsen nicht tilgt, sondern alles zusammen anwachsen lässt, entsteht die exponentielle Zinseszinskurve. Wieso machen wir also den Zinseszins für die Misere verantwortlich, und nicht die schlechte Tilgungsmoral?
  • #5 Two Wolves 08.08.2009  
    Weil die Zinsen mit dem Kredit nicht mitgeschöpft wurden. Der Unternehmer muss die Zinsen aus Geld bezahlen, das er jemand anders wegnimmt, der dann selbst seine Zinsen nicht bezahlen kann, falls er einen Kredit hat, oder der sich Geld leihen muss, um flüssig zu bleiben. Also zu jedem Kredit wird Zins fällig, den es als Geld noch nicht gibt. Beispiel: Fabian verleiht an A und an B je 100 Taler, zu 5 % Zins. Nach einem Jahr können nicht beide ihren Zins tilgen, mindestens einer von beiden muss sich mehr Geld leihen, weil insgesamt nur 200 T im Umlauf sind, und nicht 210 T.

    Daraus entsteht unsere seltsame Mangelwirtschaft, die im Gegensatz zur Fülle des Universums steht. Aber entsteht sie wegen der (bösen) Bank? Oder weil jemand Geld ausgeben will, das er nicht hat, also aus Gier? Wenn alles Geld aus Schuld besteht, dann kann es nicht funktionieren, weil von Anfang an zu wenig Geld im Umlauf ist, um den Zins zu tilgen. Dieses Mangel-Prinzip wurde uns schon im Kindergarten mit der 'Reise nach Jerusalem' eintrainiert, bei dem immer noch ein Stuhl weggenommen wird, während die Musik spielt...

    In diesem System hat es nie genug für alle, ausser man schöpft immer mehr Kredit. Das führt zwangsläufig zu immer grösseren Bubbles und zu Geldentwertung, bis hin zu Hyperinflation und Zusammenbruch. Also was gibt es für Alternativen? Hat jemand schon bei Gesell reingeschaut?
  • #6 Heliodator 08.08.2009  
    Wenn man weiss, dass das System alle 70 Jahre runterkommt, dann kann man sich ja entsprechend verhalten, nicht? Das Problem entsteht ja eigentlich nur für den, welcher im falschen Moment aufs falsche Pferd setzt, also z. B. im Kondratjeff-Winter eine Lebensversicherung abschliesst. So wie ich es verstehe, werden jetzt einfach die ganzen Blasen abgebaut, und das nennt man dann Krise.
  • #7 Two Wolves 09.08.2009  
    Seit 1913 (Gründung der privaten FED) besteht das Problem, dass solche Zyklen von den privatisierten Zentralbanken zu Gunsten weniger Globalbankster gesteuert werden. Es wäre schon viel erreicht, wenn die Staaten ihr Geld wieder selbst herausgeben würden, und nicht für geliehenes Geld Zinsen zahlen müssten. Wie kommen wir dazu, für Zinsen einer unnötigen Staatsschuld Steuen zahlen zu müssen?
  • #8 Heliodator 11.08.2009  
    Von der Krise in Argentinien habe ich gehört, dass dort eine Art Zettelwirtschaft entstand. Das kann man sich so vorstellen, dass z. B. der Coiffeur einen Zettel bekommt, auf dem steht, dass er von mir die Gegenleistung zu einem Haarschnitt bekommt, also z. B. einen Ölwechsel in meiner Autowerkstatt. Diesen Schuldschein (Geld ist auch nichts anderes) kann er gegebenenfalls dem Marktfahrer für einen Laib Käse geben, denn der braucht auch bald einen Ölwechsel. Den Käselaib kann der Coiffeur zerteilen und damit beim Bäcker Brot einkaufen. Ich weiss nicht, ob es genau so war, aber wenn kein Geld da ist, wird es wohl etwa so laufen, was meint Ihr?
  • #9 Two Wolves 11.08.2009  
    Dieses System hätte den Vorteil, dass die Werte innerhalb der Community bleiben, da nirgends Zinsen oder Steuern anfallen. Müsste es da den Beteiligten nicht plötzlich sogar besser gehen als vorher, mit intaktem Geldsystem?
  • #10 Heliodator 27.08.2009  
    Hier ein interessantes Interview mit einem Ökonomen der Wiener Schule, Roland Baader. Möglicherweise geht es gar nicht um das Geldsystem an sich, sondern dass die Freiheit des Einzelnen (der kleinen Marktteilnehmer) geschützt werden muss?

    'Wenn der Bürger oder der Eigentümer-Unternehmer Schulden macht, muß er dafür haften - bis hin zum Verlust aller Vermögenswerte, zum Verlust der Existenz und zur prozeß- und strafrechtlichen Verfolgung. Wenn der Staat Schulden macht, haften dafür andere. Es haften nicht die Politiker, sondern die Steuerzahler und Inflationsopfer - also die Bürger. Am deutlichsten wird das im finalen Staatsbankrott, meist «Währungsreform» genannt: Dann ist, genau besehen, nicht der Staat bankrott, sondern alle Bürger als Sparer und Vermögensbesitzer.'

    'Wir leben in einem Mischsystem aus Staatskapitalismus, Staatssozialismus und Korporatismus. Letzterer hat die Form eines Machtfilzes aus Big Government und Big Business angenommen, sowie die Netzform von Hunderten von viertel-, halb- und dreiviertel-staatlichen Suborganisationen des Wohlfahrtsstaates. Das Wirtschaften funktioniert, wo man die Bürger unbehindert arbeiten läßt und ihnen die Früchte ihrer Arbeit nicht wegsteuert.'
  • #11 wal-meeting 26.09.2009  
    Wir brauchen keine Banken,neues Geld braucht der Mensch!
    Geld war ein Tauschmittel der eigenen Wertschöpfung und das soll es auch wieder werden.
    Das Regiogeld/Lebensgeld für die regionale Verwendung und ein tauschgeld um zwischen den Regionen Handel/Tausch zu betreiben.
    Einige anregende Berichte zu diesem Thema könnt ihr in folgenden Links finden
    www.wal-meeting.blogspot.com
    http://peterkoenig.typepad.com/de/
    http://www.joytopia.net/ von Bernd Hückart ist das am weitesten entwickelte Visionäre Geldsystem, es ist eine weiterentwicklung von Gsell (Wörgl)
  • #12 Heliodator 15.10.2009  
    So schlecht ist das Geldsystem gar nicht, wenn es sich alle zwei Generationen von selbst resettet ;) Viele, die vernünftig gewirtschaftet haben, sehen sich von der Krise kaum bedroht. Und Banken braucht es schon allein, um die Produktion aufwendiger Produkte wie Computer finanzieren zu können.

    Ich sehe die Lösung eher darin, dass die Auswirkungen erkannt und allgemein bewusst werden, z. B. dass unsere Steuern zu einem grossen Teil über den Zins auf die Staatsschulden eine Abgabe an die Banken sind, dass die Zentralbanken private Institute sind und über den Leitzins die Bubbles steuern, wie enorm viel Zins eigentlich im Preis jedes Produktes steckt - inklusive unserer Arbeit, der Mietzinsen, der Kredite. Und dass man sich nicht alles mit Geld kaufen kann, was sich spätestens im Alter zeigt, einsam auf der Pflegestation.

    Es braucht ein gesundes Misstrauen gegenüber dem Wert des Geldes, egal in welchem Geldsystem. Und ein wachsendes Bewusstsein, welche Dinge im Leben wirklich wertvoll sind - ganz entgegen den Darstellungen des immer verrückteren Medienkarussells, welches schon aus fast allem ein Produkt gemacht hat, auch aus uns selbst. Was das System regelmässig zum Überborden und dann zum Kollaps treibt, sind nicht die Banken, sondern UNSERE GIER.
  • #13 Heliodator 31.01.2010  
    Auch hier bin ich interessiert an Euren Antworten; bin mir selbst nicht so sicher... :)
  • #14 Heliodator 04.03.2010  
    Wisst Ihr, wieso z. B. in Wörgl das Geld verboten und abgeschafft wurde? Es war eine Konkurrenz zum Staatsgeld, und somit zu gefährlich. Wenn wir Konkurrenzen von Geldern hätten, würde sich das beste nach einer Weile durchsetzen! Nach 70 Jahren ein anderes, zu jeder Zeit das beste Geld, so einfach ist das.
  • #15 Two Wolves 23.04.2010  
    Ich glaube auch mittlerweile, dass das Geld eines jeden Systems am Schluss zum Gleichen führt, mehr oder weniger. Es kommt drauf an, wer es kontrolliert! Und zweitens, Konkurrenz. Vielleicht ist es wirklich gut, wenn es verschiedene Gelder gibt, und nicht ein einheitliches!
  • #16 Heliodator 05.05.2010  
    Lasst uns eines mal festhalten: DAS GELD GEHÖRT DER FED. Und dorthin geht es auch wieder. Dass wir um Geld ringen, das gehört zu den grössten Täuschungen des Lebens, denn es gehört jemand anderem.

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Das Experiment von Wörgl: Silvio Gesells Freiwirtschaftslehre, von Fritz Schwarz. Bereits 1932/33 wurde im »Experiment von Wörgl« die Freiwirtschaftslehre von Silvio Gesell umgesetzt. In dieser Zeit erlebte die Gemeinde Wörgl in Österreich einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung inmitten der Weltwirtschaftskrise.  » Kopp-Verlag

Der Untergang des Dollar-Imperiums: Die wahren Hintergründe der Finanzkrise, von F. William Engdahl. In den Massenmedien wird bewusst verheimlicht, dass in den USA private Bankiers und nicht mehr die Regierung die Macht über das Geld in den Händen hält...  » Kopp-Verlag

Das Sterntalerexperiment: Heidemarie Schwermer ließ sich auf ein gewagtes Experiment ein: Sie beschloss, völlig aus den bestehenden gesellschaftlichen Strukturen auszusteigen und ein neues Leben frei von finanzieller Abhängigkeit zu beginnen. Ohne Geld. Ohne Krankenversicherung. Ohne Wohnung. Fazit der Autorin: »Ich bin reicher als ich jemals war!«  » Kopp-Verlag