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Solon, athenischer Staatsmann

(16.06.2010) Athen befand sich in einer bedenklichen Lage. Die Zerrüttung war allgemein, und der Zwiespalt der Parteien drohte die Polis zu untergraben. Solon bereitete durch die Lastenabschüttelung dem Wucher ein Ende und ermöglichte die Abwälzung der Schulden, so dass sich die Kleinbauern nicht mehr schuldenhalber selber in die Sklaverei verkaufen mussten.

Eine Republik, in der jede gebildete Person mithalf, die Regierung zu garantieren, standhaft zur Wahrheit zu stehen, unter einer Verfassung und den unveräußerlichen Grundrechten. Denn es ist offensichtlich: Was der einzelne ist, beeinflusst das Ganze.

Zum ersten Archon und Diallaktes (?Wieder-ins-Lot-Bringer?) gewählt, gab er dem Staat eine neue Verfassung. Seine Absicht ging hierbei dahin, die bisher zwischen Adel und gemeinem Volk bestehende Kluft aufzufüllen, die Anmaßung und Entwürdigung zu beseitigen, Standesvorrechte und Beamtenwillkür abzuschaffen und eine nach den Leistungen abgestufte Beteiligung aller Staatsbürger an der Staatsregierung einzuführen.

Außerdem gab er dem Volk eine dessen ganzes Leben und ganze Tätigkeit umfassende Gesetzgebung, deren Wirkungen seine Verfassung überdauert haben; sie gewöhnte das Volk an lebendige, selbständige Teilnahme am öffentlichen Leben, und hob die geistige Bildung.

Seine Reformen waren aber auch sozialer und wirtschaftlicher Natur. So bewirkte er in seinem Amt als Diallaktes eine allgemeine Schuldentilgung und eine Entfernung der Hypothekensteine von den Grundstücken der Kleinbauernschaft. Er verbot die Schuldknechtschaft und kaufte die bereits versklavten attischen Bauern zurück. Ferner sprach er ein Ausfuhrverbot des knapp werdenden Getreides aus und importierte es aus Ägypten, aus Gebieten am Schwarzen Meer und vom Hellespont. Er sorgte außerdem für eine handwerkliche Ausbildung der unteren Klassen.

Solon betrieb die Entschuldung der Kleinbauern; dies geschah zunächst mit der freiwilligen Aufgabe von Besitz der Eupatriden. Doch bis auf wenige machten sie nicht freiwillig mit, und so wurden sie dazu verpflichtet. Kern seiner Reform war die Lastenabschüttelung (?Seisachtheia?): Aufkündigung aller Schulden für Grund und Boden. Der Hektemoroi, die Pacht wurde gestrichen.

Weiterhin wurde die Schuldsklaverei verboten, und darüber hinaus auf Staatskosten Athens der Rückkauf Versklavter in Gang gesetzt. Nicht mehr Athener, sondern Menschen aus anderen Städten und Ländern wurden versklavt. Für die Athener wurde auch ein anderer Schritt in der Neugestaltung der sozialen Ordnung interessant: nicht Geburt, soziale Herkunft oder Zugehörigkeit zu einer reichen Familie wurden wichtig, sondern privates Eigentum. Wer viel besaß und erwirtschaftete, hatte mehr Mitspracherecht im Staat.

Er starb um 560 v. Chr.; seine Gebeine sollen auf eigenes Verlangen nach Salamis gebracht und dort verbrannt, die Asche aber auf der ganzen Insel verstreut worden sein. Er galt später mitunter als Gründer der Attischen Demokratie und als einer der Sieben Weisen. Als Gnome (Sinnspruch) wurde ihm beigelegt: "Nichts im Übermaß".

Als Dichter war Solon nicht minder ausgezeichnet denn als Gesetzgeber. Seine in Teilen erhaltenen Gedichte sind größtenteils aus dem Bedürfnis hervorgegangen, seinen Mitbürgern die Notwendigkeit der von ihm getroffenen Staatseinrichtungen darzulegen.



Aus: Wikipedia, leicht abgeändert.

 

Lesen Sie hierzu auch: G. Carlin: Die Besitzer dieses Landes aus der Rubrik Wissen.