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Projekte

Hier isst man regional

(04.02.2011) Schluss mit langen Transportwegen, Schluss mit fadem Gemüse und Schluss mit Grosshändlern. Dies sagte sich eine Gruppe junger Studentinnen und Studenten und rief das Projekt «ortoloco» ins Leben. - Limmattaler Tagblatt

«Uns ist wichtig, dass das, was wir jetzt auf die Beine gestellt haben, erst so richtig ?läuft?.» U. Eichenberger, Initiantin «ortoloco»

Der Trend der regionalen Produkte hat schon länger Einzug in unsere Gesellschaft gehalten. Die Dietiker Konsumenten-Genossenschaft «ortoloco» ist erfolgreich auf diesen Trend aufgesprungen und verteilt seit Juni dieses Jahres an knapp 100 Haushalte frisches Gemüse, gewachsen auf dem Biohof von Samuel Spahn in Dietikon ? der für die «Grünen» auch im Dietiker Gemeinderat sitzt.

Eine Verbindung zwischen Konsumenten und Produzenten schaffen: Das Prinzip von «ortoloco» ist einfach und verständlich: Die Genossenschaft pachtet einen Teil des Biohofs «Fondli» von Spahn, pflanzt dort Gemüse an und verteilt dieses, gegen einen jährlich zu zahlenden Betriebskostenbeitrag, wöchentlich an die Genossenschafter. Doch die Konsumentinnen und Konsumenten sollen nicht nur zahlen, sondern gleich auch selbst zu Hacke und Schaufel greifen, um so den aktiven Bezug zu «ihren» Lebensmitteln zu erhalten.

«Die erste Saison ist toll angelaufen », freut sich Ursina Eichenberger. Die 25-jährige Geschichtsstudentin ist Mitinitiantin der genossenschaftlichen Gartenkooperative und leistete ein zweimonatiges Praktikum auf dem Hof. «ortoloco» erweiterte bereits das Angebot mit Zusatzprodukten: Seit Kurzem können die Genossenschafterinnen und Genossenschafter auch Äpfel vom «Fondli-Hof» und Käse der Dietiker Käserei «Im Basi» beziehen.

Auch im Winter frisch: Aufgrund der Nachfrage im Limmattal habe man schon oft über eine Erweiterung des Pachtlandes diskutiert, so Eichenberger, jedoch würden sich die Initianten weiterhin auf das Bisherige beschränken: «Uns ist wichtig, dass das was wir jetzt auf die Beine gestellt haben erst so richtig läuft.» Danach, etwa in zwei Jahren, mutmasst Eichenberger, könne diese Vergrösserung in Betracht gezogen werden.

Denn: Trotz grossem Erfolg und einer reibungslosen Saison gebe es doch noch einiges zu verbessern. Die Bewässerungsanlage sei nach wie vor provisorisch und die Personal-, Fahrund Lagerraumkapazitäten seien bereits ausgeschöpft. «Eine Flächenverdoppelung würde folglich auch zu weiteren Investitionen führen. Das hat noch Zeit», sagt sie. Dass die Vielfalt in der nächsten Saison gesteigert werden soll, steht bereits fest: «Zwei Arbeitsgruppen planen unter anderem den Anbau von Pilzen und die Produktion von Brot.

Es ist toll, wenn «ortoloco» noch vielfältiger wird», sagt Eichenberger. Neben den frischen, regionalen Produkten setzt man auch weiterhin auf die Genossenschafterinnen und Genossenschafter selbst. So existieren noch mehr Arbeitsgruppen, in denen die Leute auch administrative Arbeiten wie die Aufbereitung des Jahresberichtes oder die Gemüseverteilung übernehmen.

Doch bevor die nächste Saison geplant werden kann, gilt es die Beteiligten auch im Winter mit frischer Kost zu beglücken. Für «ortoloco» scheint die kalte Jahreszeit kein Hindernis zu sein. Gemäss Eichenberger füllen sich die «Gemüsekörbe» statt mit Tomaten und Gurken in den Wintermonaten mit Kohlgewächsen wie Lauch und Rosenkohl, Verschnittsalaten und Eingemachtem.



Website von Ortoloco: http://www.ortoloco.ch/



Gemüsegenossenschaft in Winterthur: http://stadtlandnetz.ch/

Vertragslandwirtschafts-Projekt in Genf: http://www.cocagne.ch/

Agrico: Vertragslandwirtschafts-Projekt in Basel: http://birsmattehof.ch/

Vertragslandwirtschafts-Projekt in Bern: http://soliterre.ch/



Gemüse-Kiste im Abo: In Wien

aus: Die Stadtspionin

Über ihre Firma hat Aline Eibl engen Kontakt mit zahlreichen Landwirten Österreichs, und so entstand auch die Idee für ihr neuestes Projekt: ein Hauszustell-Service mit kostenloser Lieferung, der Spezialitäten von Bauern direkt ab Hof an die Haustür der Kunden liefert. In Wien und Umgebung kann man außerdem erntefrisches Obst und Gemüse sowie frisches Bauern-Brot im ?Kistl? abonnieren.

Die Kisten von "Frisches vom Bauern" werden in unterschiedlichsten Größen angeboten. Kleinere Varianten gibt?s für Single-Haushalte, mittlere für Familien und Büros, und Großfamilien können ihren Gemüse- und Obstbedarf mit Groß-Kisten decken. Bestellt werden die Abos übers Internet und geliefert werden die Kisten ? wie die Tageszeitung - über Nacht. Noch vor dem Frühstück steht das Gemüse vor der Haustür ? ideal für ?Working Mums? (und Dads) mit straffem Zeitplan und für alle, die nach Büroschluss nicht mehr die leergekauften Gemüseregale im Supermarkt nach Brauchbarem durchsuchen wollen.

Produkte von Bauern aus der Region

?Klimaschutz mit Messer & Gabel? nennt Eibl die Initiative, die praktisch, bequem und zeitsparend ist, bei der gesunden Ernährung hilft und durch Nachhaltigkeit brilliert. Nur zum besseren Veständnis: der Transport von 1 kg Äpfeln aus Süd-Afrika nach Wien Aline Aibl
Gemüse und Obst wird frisch bis vor die Haustür geliefert. verursacht 263,1 Gramm CO2, kommen die Früchte aus der Steiermark, verursacht das genau 22,6 Gramm CO2. Noch dramatischer wird?s bei Weintrauben: 1 kg aus Chile nach Wien macht 7.410,8 Gramm CO2, 1 kg Trauben aus dem Burgenland belasten die Umwelt mit mageren 8,8 Gramm! (Quelle: AMA)

?Frisches vom Bauern? beliefert die WienerInnen ausschließlich mit Produkten aus der Region rund um Wien und bringt die Bauernhöfe sozusagen auf den Stephansplatz. Außerdem werden die Kistln nur mit saisonalen Früchten befüllt, im Idealfall landet das Grünzeug noch am Tag der Ernte in der Küche der KundInnen.

Die Pioniere vom Biohof Adamah

Aline Eibl ist nicht die erste, die die WienerInnen mit Gesundheit im Abo versorgt. Der Biohof Adamah etwa macht das schon seit 1997 und zählt damit zu den ersten Anbietern von Gemüse-Kisten überhaupt in ganz Österreich. 4.500 Kisten werden derzeit pro Woche vom Hof im Marchfeld über ganz Wien verteilt zugestellt. Im Vorjahr lieferte man so ganze 800 Tonnen Bio-Obst und -Gemüse an die Haushalte der Hauptstadt.

Adamah-Chef Gerhard Zoubek ist Quereinsteiger. ?Ich habe im Handel gearbeitet und kenne daher auch die andere Seite. 1997 haben wir den Betrieb gestartet. Gemeinsam mit einem befreundeten Biologen haben wir uns der wahnsinnigen Vielfalt an Pflanzen und diversen Raritäten gewidmet. Ich habe mich sehr viel mit dem Direktvertrieb auseinandergesetzt, und in einem Buch über die Vermarktung in der Landwirtschaft bin ich dann auf die Gemüse-Kisten gekommen.?

Den Adamah-Leuten ist die direkte Beziehung zum Kunden besonders wichtig. So kann man auch am Hof einkaufen und bei den schon legendären Hoffesten den Betrieb besichtigen. Zoubek: ?Bei uns läuft alles total transparent ab.? Auch die Adamah-BioKisten gibt es in unterschiedlichsten Größen und Zusammensetzungen, für jedes Abo können außerdem zwei ?Danke,nein?-Produkte genannt werden. Menschen, die Paprika nicht vertragen, bekommen dann auch nie einen geliefert. Die Kisten können im Wochenrhythmus, zweiwöchentlich oder monatlich abonniert werden ? und zu jeder Lieferung gibt?s die passenden Rezepte gratis. Die Kosten halten sich in Grenzen: die kleine Kiste, die den Gemüse- und Obstbedarf von ein bis zwei Personen pro Woche deckt, kostet 13 ?.

Gemüse-Kisten Anbieter in Wien

Ganz ähnlich gestaltet sich das Angebot vom Biohof Mogg und Mitter?s gesunder Öko-Kiste. Beim Biowichtl, der auch Fleisch, Fisch und sonstige Bio-Produkte führt, muss jede Kiste aufs Neue bestellt werden. Praktisch für Menschen, die sich nicht an ein Abo binden wollen. Die Hauszustellung kostet extra, wer den Betrag sparen will, kann die Bestellung auch direkt im neunten Bezirk abholen.

Das ungewöhnlichste Angebot derzeit kommt vom Gärtnerhof Ochsenherz in Gänserndorf. Er bietet KonsumentInnen die Möglichkeit einer Partnerschaft an. Sie besteht darin, vom Gärtnerhof während einer Saison wöchentlich mit erntefrischem Gemüse versorgt zu werden und beinhaltet andererseits für KonsumentInnen eine verbindliche Zusage zur Gemüseabnahme über diesen Zeitraum. Die Produkte stammen ausschließlich vom Hof und umfassen ausgewählte Sorten und Sortenraritäten sowie Kräuter und essbare Blüten. Die Bezahlung eines solchen Ernte-Anteiles erfolgt zu Jahresbeginn im vorhinein: Für 380 ? wird man zwischen Mai und Oktober 20 Mal mit einer Kiste versorgt, die man sich aber selbst am Naschmarkt, am Karmelitermarkt oder am Hof in Gänserndorf abholen muss. Für 2009 werden rund 40 Ernte-Anteile vergeben!



Die Stadtspionin: http://www.diestadtspionin.at/reportagen/gemuesekiste.php



Frisches vom Bauern: http://www.frischesvombauern.at/

Biohof Adamah: http://www.adamah.at/

Biohof Mogg: http://www.biohof-mogg.at/

Mitter?s gesunde Öko-Kiste: http://www.oekokiste.com/

Biowichtl: http://www.biowichtl.at/

Gärtnerhof Ochsenherz: http://www.ochsenherz.at/

 

Lesen Sie hierzu auch: Wo ist die Konsequenz? aus der Rubrik Projekte.

 

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