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Der Landhändler - ganz ohne Gentechnik
(18.02.2011) Von Gegnern als Narrischer beschimpft, von Kunden und Befürwortern geschätzt, beweist der leidenschaftliche Tüftler, Querdenker und Futtermittelhändler Josef Feilmeier, dass Landwirtschaft keine Gentechnik braucht.
'Ich will auch noch ein Mensch bleiben. Und das kann man nur sein in der Natur. Das gehört auch zum Betriebsertrag: Lebensfreude. Und das müssen wir wieder mehr lernen.'
Für 500 Bauern von Straubing bis Passau ist sein Familienbetrieb die Drehscheibe für gentechnikfreie Futtermittel. In seiner Begeisterung für qualitätsvolle und naturnahe Futtermittel spürt man das Bauernblut, das in ihm fließt. Seine Familie steht hinter ihm, Sohn Stefan ist mit vielen neuen Ideen ins Geschäft eingestiegen und Frau Rosa, seine wichtigste Beraterin, bringt den quirligen Feilmeier auf den Boden zurück: ?Ohne meine Frau hätte ich das nie geschafft!" Wohl auch wegen der guten biologischen Ernährung aus eigener Landwirtschaft. ?Wir Menschen fühlen uns wohler, wenn die Ernährung stimmt. Und bei den Tieren ist es nicht anders."
Er fühlt eine Verantwortung für die Natur und schöpft Kraft aus seinem christlichen Glauben, denn er sieht die Schöpfung als ein vollkommenes Werk, in das sich der Mensch nicht einmischen sollte.
'Natürlich' heißt für ihn: Keine Gentechnik im Futter. Garantiert. 'Die negativen Folgen gentechnisch veränderter Organismen (GVO) sind nicht abschätzbar, deshalb bieten wir nur zertifizierte Ware an.'
Als gelernter Bankkaufmann, Landwirtschaftsmeister und früherer Warengeschäftsführer einer Genossenschaft hatte Josef Feilmeier ideale Voraussetzungen, den Betrieb zu gründen. Gedacht war zuerst an einen weitreichenden Einkaufsring für die Bauern. Nachdem aber im Jahr 1985 einige Großbetriebe von den ansässigen Lagerhäusern Sonderkonditionen bekamen, um den Ring nicht entstehen zu lassen, beschloss Josef Feilmeier, diesen Ring in Form eines Lagerhauses zu gründen.
Somit hatte er die alleinige Regie über den Warenfluss. Er beschloss, selber palettenweise einzukaufen und durch eigenen Verkauf den Landwirten einen Teil der Preisspanne zukommen zu lassen. Garage und Keller wurden freigeräumt, um die ersten Waren zu lagern und auf einem kleinen Tisch per Hand Lieferscheine auszustellen.
Die Kunden erkannten die Vorteile der guten und praxisnahen Beratung in Verbindung mit dem günstigen Preis und das Geschäft wuchs schnell. Nur ein halbes Jahr später zog man um in eine Maschinenhalle, die mehr Platz zur Lagerung von Paletten bot. Schon im zweiten Jahr stieg man auch in das Lose-Geschäft ein und bauten eine kleine Fahrzeugwaage ein. Ein alter Radlader wurde als Allzweckfahrzeug gekauft und aus ehemaligen Maschinengaragen wurden Boxen für Dünger.
Nach einem stetigen Wachstum in den folgenden Jahren und einem immer größeren Platzbedarf zur Lagerung unserer Produkte zog man 1995 mit dem Büro in das ehemalige Hofhaus um und baute eine große vollelektronische Fahrzeugwaage ein. Verkaufsraum für die immer größere Produktpalette wurde ein neues Vordach im Innenhof.
Der Bedarf stieg weiter, so dass man in den folgenden Jahren ein Silo nach dem anderen zur Lagerung von Futtermitteln aufstellte und immer mehr Flachlager zur Düngemittellagerung umbaute. 'Vom Grundsatz, allen Kunden einheitliche Preise zu verrechnen, wichen wir nicht ab; so wuchs das Vertrauen unserer Kunden stetig.'
Ein Großbauer schrieb zwei Jahre lang alle Einkäufe bei einem Mitbewerbern auf. Diese zwei Jahre hat er laut Aufzeichnung schwer draufgezahlt. Bei Großmengen sparte er zwar, bei Kleinmengen oder schnellen Abholungen wurde das aber wieder dementsprechend draufgeschlagen. Das ist unfair, aber gängige Praxis. 'Unsere Devise dagegen heißt: Wenn ein Bauer nach dem Produktpreis fragt, dann erwartet er einen günstigen Preis ? wenn er aber nicht nach dem Preis fragt, erwartet er das Gleiche doch auch, oder?.'
Es ist oft nicht leicht, den Prinzipien für "Lebensmittel für Tiere" treu zu bleiben. Weil man für die Rohstoffe nur ausschließlich höchste Qualität verarbeitet (Stichworte: Sojaschrot HP-48 garantiert "Ohne Gentechnik", Rapskuchen aus der Lebensmittelproduktion, klärschlamm- und pflanzenrückstandfreies Getreide,...) lässt sich mit den Dumpingpreisen der Konkurrenz oft nicht mithalten. Anfang 2011 hat sich dieses Vorgehen aber wieder einmal bewährt. Vom Dioxinskandal, der viele Mischfutterhersteller als Panscher entlarvt hat, waren Feilmeier Futtermittel wie immer nicht betroffen.
Website von Feilmeier
Am 20. Februar läuft im Bayerischen Fernsehen "Der Landhändler - ganz ohne Gentechnik".
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Lesen Sie hierzu auch: Permakultur: Alte Getreidesorten aus der Rubrik Projekte.
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